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Berg - & Alpinwandern mit Hund

Von MyLuckyDog

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auf vier Pfoten die Alpen erkunden / inklusive Routenvorschläge von Schweizer Wanderwege


Sommerzeit ist Wanderzeit! Gerade in der Schweiz, in der die Berge auch aus den Städten sehr gut erreichbar sind, ist Wandern eine echte Volkssportart und kann im Gegensatz zu anderen Sommersportarten wie Schwimmen oder Surfen auch prima mit dem Vierbeiner betrieben werden. Wer sich aber nicht nur auf den gelb markierten Wanderwegen bewegt, sondern sich auch auf die technisch anspruchsvolleren Berg- und Alpinwanderwege wagt, sollte gut vorbereitet sein. Wir haben einige nützliche Tipps sowie zwölf Routenvorschläge in Zusammenarbeit mit den  Schweizer Wanderwegen zusammengestellt. 


1. Fit sein!


Die wohl wichtigste Voraussetzung für eine genussvolle Bergwanderung ist, dass man für die geplante Route genügend Kondition hat - das gilt sowohl für Zwei- wie auch für Vierbeiner. Konkret bedeutet das, dass man als Team bereits längere Strecken, die aber technisch einfacher waren, gemeinsam gemeistert hat und dabei noch Reserven hatte. Als Beispiel: wer mit seinem Hund gerne eine dreistündige Bergwanderung unternehmen will, sollte bereits einen vierstündigen Spaziergang oder leichte Wanderung hinter sich haben. Hund und Mensch müssen aber nicht nur konditionell fit sein, auch gute Koordination und Trittsicherheit sollten geübt werden. Mit der Fellnase kann man das gerne auch spielerisch aufbauen, in den Städten kann etwa Frauchen ihre Samtpfote immer wieder mal über schmale Mauern schicken oder im Wald darf der Hund gerne über umgefallene Bäume klettern. 


2. eine gute Planung ist das A und O 


Nebst einer guten Grundfitness ist eine sorgfältige Vorbereitung absolut essentiell für einen gelungen Tag in den Bergen, gerade auf Berg- und Alpinwanderungen. Bereits bei  Bergwanderungen (auf der Wanderskala T2 und T3, weiss-rot-weiss markiert) können grössere Absätze vorkommen, die ein Hund unter Umständen nicht überwinden kann, auf  Alpinwanderwegen (T4, weiss-blau-weiss markiert) sind einfache Kletterstellen schon eher die Regel denn die Ausnahme. Den Schlüsselstellen kommt gerade bei einer Wanderungen mit Hund eine besonders wichtige Bedeutung zu. Es kann durchaus vorkommen, dass eine Route auf 99% der Stecke eigentlich kein Problem ist, es aber eine einzige lange Leiter hat, die mit dem Hund nicht machbar ist. Im schlimmsten Fall muss die Wanderung abgebrochen werden, was zu fortgeschrittener Stunde nicht ungefährlich sein kann. 

Im Idealfall ist man selbst die betreffende Route bereits gewandert und kann am besten abschätzen, ob eine Route mit Hund auch “wanderbar” ist. Wer selbst wenig Erfahrung hat oder einfach auch gerne neue Wege erkundet, der kann natürlich im Bekanntenkreis oder im Hundeverein nach Tipps fragen. Eine gute Möglichkeit ist auch, den lokalen Hüttenwart oder ein Restaurant in der Gegend anzurufen - die Locals wissen meistens sehr gut Bescheid und können auch über den aktuellen Zustand der Wege Auskunft geben. 

Denn bei Berg- und Alpinwegen sind die Bedingungen ein wichtiger Faktor: gewisse Routen im Hochgebirge sind durch den Gletscherschwund einfacher geworden, im umgekehrten Falle können nasse Wege oder schlechte Sicht eine relativ einfache Wanderung zu einer echten Herausforderung werden lassen. 


3. genügend Zeit einplanen und einen Plan B bereit haben 


Ein Tipp, der in den Bergen ob mit oder ohne Hund immer Sinn macht, ist früh zu starten und genügend Reservezeit einplanen. Die auf den Wegweisern angegebene Zeit ist immer die reine Wanderzeit ohne Pausen. Gerade mit dem Vierbeiner empfiehlt es sich aber,  regelmässige Pausen einzulegen. Je schwieriger das Gelände ist, desto häufiger sollten die Stopps sein.

Auf anspruchsvollen und langen Touren ist es auch nicht verkehrt, sich einen Notfallplan zu überlegen, sollte man die Wanderung abbrechen müssen. So kann man sich vor der Wanderung etwa eine Alternativroute überlegen oder abchecken, wo die nächste Bergbahn fährt. Am besten ist das Hund-Mensch-Duo auch nicht alleine unterwegs, sondern hat noch einen zweibeinigen Begleiter dabei - gerade schwierige Situationen lassen sich zu zweit (bzw. zu dritt) einfacher meistern.


4. Grundkommandos beherrschen


Damit Frauchen und Hund möglichst entspannt und stressfrei die Bergwelt geniessen können, sollte die Fellnase einen erzieherischen Grundstandard mitbringen - je schwieriger das Gelände, desto höher sollte dieser sein. Als absolute Musts gelten hier, dass der Hund nicht an der Leine zieht und der Rückruf zuverlässig funktioniert. Fast schon unerlässlich ist auch ein Stoppkommando, sei dies bei Begegnungen mit Tieren oder etwa wenn Absturzgefahr droht. Bei schmalen Wegen kann das Voran-Kommando ebenfalls gute Dienste erweisen. 


5. die richtige Ausrüstung mitnehmen


Um mit seinem geliebten Vierbeinern die Natur zu geniessen, braucht man ja eigentlich nicht viel. In den Bergen können aber einige Investitionen in gutes Equipment sehr nützlich sein. Auf Wanderungen zählt dazu definitiv ein gut sitzendes Geschirr , auf ein Halsband sollte man verzichten. Falls der Hund angeleint ist und aus irgendeinem Grund ausrutscht, kann ein Halsband zu gefährlichen Verletzungen führen. Gewisse Geschirre, die über einen zweiten Bauchgurt sowie einen Griff verfügen, haben den zusätzlichen Vorteil, dass man dem Vierbeiner über Hindernisse helfen kann - gerade bei grösseren Hunden unter Umständen sehr nützlich. 

Wer mit seinem Kleinhund über Stock und Stein geht, sollte über die Anschaffung eines speziellen Hunderucksacks nachdenken. Kleine Hunde sind natürlich genauso gut für Wanderungen geeignet, können aber eher mal an ihre Grenzen stossen. Mit einem entsprechenden Rucksack kann die kleine Fellnase bequem einen Teil der Strecke getragen werden, das gilt auch für Stellen wie beispielsweise Leitern, was bei grösseren Hunden nicht möglich ist. 

Eine Leine gehört definitiv auch ins Gepäck. Eine verstellbare Leine kann sehr praktisch sein, weil man sie individuell auf die Gegebenheiten anpassen kann, ebenso wie Leinen mit Rückdämpfer - ist aber beides kein Muss. Einen Napf sollte man auch mitnehmen, am besten ein faltbarer, damit der Hund mit Wasser versorgt werden kann. Auf längeren Wanderungen kann auch eine Zwischenverpflegung Sinn machen, idealerweise etwas nicht allzu Hartes. Langes Kauen macht Durst und so bräuchte der Hund noch mehr Wasser, das man tragen müsste. Lieber greift man also auf weichere Leckereien zurück. Diese sollten aber immer Snacks bleiben, auf keinen Fall darf man den Hund während der Wanderung überfüttern, mit zu vollem Magen wandert es sich auch für den Vierbeiner nicht gut und das Risiko einer Magendrehung steigt.

Gerade bei längeren Touren oder Mehrtageswanderungen sollte man zusätzlich auch eine Decke oder einen Hundeschlafsack mitnehmen, sowie eine Notfallapotheke. Bei grossen Hunden können auch Pfotenschuhe Sinn machen, sie ermöglichen es dem Hund unter Umständen noch bis zur nächsten Hütte oder Bergbahn durchzuhalten, sollten die Ballen wund gelaufen sein oder sich der Hund eine Kralle eingerissen haben. Wer einen Hund ohne Unterwolle hat und die Wetterlage unsicher ist, sollte auch einen Hundemantel dazupacken - in den Alpen wird es bei schlechtem Wetter auch im Sommer schnell mal kalt.

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6. Anleinen oder nicht?


Eine schwierige Frage, die Hundehalter immer wieder umtreibt, ist, ob man an ausgesetzten Stellen oder steilen Passagen seinen Hund besser anleinen sollte oder nicht. Pauschal lässt sich diese Frage natürlich nicht beantworten und muss einerseits individuell auf das Hund-Mensch-Team wie auch auf die konkreten Stelle abgestimmt sein. Sollte ein Hund an einem bestimmten Ort etwas ängstlich sein, kann eine Leine durchaus Sicherheit vermitteln. Droht Absturzgefahr, muss aber auf jeden Fall sichergestellt sein, dass der Hund sein Herrchen nicht mit in den Abgrund reissen kann und der Hund muss zwingend ein Geschirr mit zwei Bauchgurten tragen. Eine gute Methode bei sehr steilen Passagen ist, seinen Hund an einer langen Leine ein Stück vorauszuschicken, dann ein Stoppsignal zu geben und selbst nachzusteigen. Wer aber einen geübten und trittsicheren Vierbeiner hat, kann ihn an schwierigen Stellen ohne Leine seinen eigenen Weg suchen lassen. Häufig ist das einfacher, weil sowohl Hund wie auch Mensch nicht auf die Leine achten müssen (Stichwort Stolpergefahr!). 


7. Respektiere deine Umwelt


Last but not least: begegne der Natur, in der du dich bewegst, mit Respekt und folge einigen wichtigen  Grundsätzen . Dazu gehört, die markierten Wege nicht zu verlassen, in Schutz- und Herdengebieten den Hund anzuleinen und seinen Abfall wieder mitzunehmen. Sofern man sich an diese Regeln hält und unsere Tipps beachtet, steht einem gelungenen Abenteuer in den Bergen nichts mehr im Wege.