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Vom Welpen zum Rettungshund

Von MyLuckyDog

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Interview mit einer (angehenden) Katastrophenhundeführerin

myluckydog.ch unterstützt Sabrina mit ihrem Hund Eggsy bei der Ausbildung zum Rettungshund in Trümmern. Da die meisten von uns diese Ausbildung nicht kennen, gibt uns Sabrina an dieser Stelle einige spannende Einblicke.

myluckydog: Welche Ausbildung machst du zur Zeit mit Eggsy und was ist euer Ziel? Erzähl uns etwas mehr davon

Sabrina:  Mein Ziel ist es, ein von der Internationalen Rettungshunde Organisation (IRO) anerkanntes und einsatzfähiges Hunde-Mensch-Team zu werden. Die Katastrophenhunde sind dazu ausgebildet, unter Trümmern oder Geröll verschüttete Personen zu lokalisieren und dem Hundeführer seinen Fund durch Bellen und Scharren anzuzeigen. Die Hunde lassen sich dabei weder durch allfällige Geräusche noch durch Lärm, Menschen oder Esswaren in ihrer Arbeit ablenken .

Kannst du uns noch etwas genauer von der Arbeit der Rettungshunde berichten?

IRO zertifizierte Hunde haben sich in vielen Einsätzen bewährt. Durch die professionelle und herausfordernde Ausbildung werden die Teams optimal für den Ernstfall vorbereitet, sei es für Flächen-, Fährten-, Trümmer- und Lawinensuche oder auch für die Wasserrettung. Durch den extrem feinen Geruchssinn können Rettungshunde sehr genaue Positionsbestimmungen von verschütteten oder vermissten Personen geben. Und auch wenn die technische Entwicklung rasant voranschreitet, so sind Rettungshunde nach wie vor jeder Suchtechnologie weit überlegen. Vor allem die flexible Einsatzmöglichkeit, die Gewandtheit auf schwierigem Gelände und der unbändige Suchtrieb zeichnen die Vierbeiner aus. Aus diesen Gründen vertraut auch die UN, die Richtlinien für Katastropheneinsätze vorgibt, auf die Kompetenz der Rettungshunde.


Wie bist du auf dieses doch eher aussergewöhliche Hobby gekommen?

Mit meinem ersten Hund Filou konnte ich in den Hundesport reinschnuppern und ich wusste sofort, dass ich unbedingt etwas machen wollte, das noch intensiver und anspruchsvoller ist.

Ich habe den Rettungshundesport für mich entdeckt und machte mich 2017 auf die Suche nach einem zweiten Hund. Die Anforderungen waren hoch, daher habe ich auch lange nach der richtigen Züchterin gesucht. Im März 2018 zog Eggsy (Hermes in Choco Duke of Old Hemp) bei mir ein und wir starteten unsere Karriere in der Rettungshundearbeit in den Trümmern.


Wie lange dauert diese Ausbildung?

Die Ausbildung zu einem einsatzfähigen Katastrophenhunde-Team dauert in der Regel drei bis fünf Jahre. Die Mensch-Hunde Teams trainieren beispielsweise in Zivilschutzzentren, am Flughafen, in Abbruchobjekten, bei Gebäuderückbauten oder auf Firmenarealen. Schon im Welpenalter fingen wir beim Verein Rettungshunde Schweiz (RHS) an und Eggsy durfte mit viel Spass anfangen mich zu suchen und seine Belohnungen abholen. Der Verein RHS wurde 2015 gegründet und bildet Katastrophenhunde für die Suche nach verschütteten Personen in Trümmern aus. Die Vertrümmerungen können unter anderem aufgrund von Erdbeben, Explosionen, Eisenbahnunglücke oder Gebäudeeinstürze sein.

Wie und wie oft trainierst du, beziehungsweise wie viel Zeit investierst du in diese Ausbildung?

Unter der Woche investiere ich wohl circa sechs Stunden ins Training, natürlich nicht nur im Verein, sondern auch auf den normalen Gassirunden. An den Wochenenden dann mindestens einmal eine “echte” Trümmersuche von morgens bis am Nachmittag. Durch meine kleine, sehr tolle Trainingsgruppe und der super Trainerin können wir an vielen verschiedenen Orten trainieren. Wir gehen beispielsweise einmal im Jahr auf den Gotthard und üben dort im Steinbruch - ebenso dürfen wir viel auf Geländen trainieren, wo gerade Gebäude abgerissen wurden, was natürlich sehr wertvoll ist.


Welche Voraussetzungen sollten Zwei- und Vierbeiner mitbringen?

Der Hund sollte selbständig arbeiten und auch sehr gut erzogen sein. Wichtig dabei ist aber auch, dass beide Spass an der Arbeit haben, weil sie doch viel von Mensch und Hund abverlangt.

Prinzipiell eignen sich für den Rettungshundesport alle Hunde, natürlich einige mehr als andere. Ein Hund mittlerer Grösse und um die 16 - 20kg ist perfekt für die Trümmer. Grössere Hunde haben unter Umständen Mühe, sich in den Trümmern zu bewegen und leiden leider nicht selten unter Gelenkbeschwerden. Am meisten sieht man wohl Bordercollies und Malinois, sowie viele Retriever. Gesunde, agile Mischlinge sind natürlich ebenso gut geeignet. 

Auch als Mensch sollte man fit und ein guter Teamplayer sein. Das Wichtigste ist aber, dass man bereit ist, viel Zeit zu investieren - neben der Rettungshundearbeit bleibt wenig Zeit für andere Hobbies


Wie weit seid ihr jetzt und wie geht es weiter?

Nach nun vier Jahren Ausbildung haben wir uns letzten Monat an unsere erste Prüfung in Frutigen gewagt und sind in der Sparte V gestartet. Wir konnten das Gelernte wunderbar umsetzen und mein genialer Hund hat in der Suche 96 von 100 Punkten und in der Unterordnung 88 von 100 Punkten erreicht - die verloren Punkte gehen auf mich;-) 

Ja, auch die Unterordnung gehört dazu, da wird unter anderem die Leinenführigkeit geprüft, aber auch etwa das Tragen des Hundes von einer Fremdperson etc. Leider ist die Prüfungsordnung relativ komplex und für Laien schwierig zu durchschauen… 


Hier wäre der Link für die Prüfungsordnung:



Nun ist das Ziel in einem Jahr den MRT Test zu bestehen (Einsatztest), um bei einem Einsatz auch mithelfen zu können. Für dies müssen wir noch zweimal mal eine A und einmal eine B Prüfung bestehen. Das Problem ist allerdings, dass es in der Schweiz leider nicht viele Prüfungen nach IRO Richtlinien gibt, daher kann sich die Sache noch etwas ziehen. Aber ich bin optimistisch!


Wir danken dir für deine tolle Arbeit und das Gespräch und wünschen dir noch viel Erfolg auf deinem weiteren Weg! 


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