Hundebetten und Hygiene: Wie häufig muss ein Hundebett gewaschen werden?
Während Hunde früher oft draussen gehalten wurden, um Haus und Grund zu bewachen, zählen unsere Vierbeiner inzwischen häufig als vollwertige Familienmitglieder. Viele von ihnen besitzen hübsche, gemütliche Liegeflächen, auf denen sie dösen und schlafen können. Doch wie oft sollte ein solches Hundebett gewaschen werden? Wie viel Hygiene ist ausreichend, und was ist unnötig?
Nicht nur äussere Verschmutzungen zählen
Loser Schmutz und Haare können durch regelmäßiges Absaugen entfernt werden. So wird zugleich verhindert, dass der Hund sie nach dem Nickerchen durch die Wohnung trägt. Ideal ist hier ein Abstand von etwa drei bis sieben Tagen. Haart der Hund stark, bedingt durch Rasse oder jahreszeitlichen Fellwechsel, können diese Abstände natürlich individuell verkürzt werden.
Erfahrungsgemäss waschen viele Hundehalter das Hundebett eher zu selten. Die oft vorherrschende Meinung ist, dass das Bearbeiten mit dem Staubsauger ausreicht. Doch das stimmt so leider nicht, denn: Neben den äusserlich sichtbaren Verschmutzungen durch Haare, Sand, Spuren von Kauartikeln und Ähnlichem sind die flauschigen Betten auch ein idealer Brutkasten für Milben und Bakterien.
Das Tückische daran: Man kann die mikroskopisch kleinen Lebewesen nicht sehen. Blosses Absaugen reicht oft nicht, um sie wirklich restlos zu entfernen. Daher ist es wichtig, den Bezug regelmässig in die Waschmaschine zu geben, um ihn gründlich zu reinigen. Der Bezug darf gerne alle 7 - 14 Tage gewaschen werden. Fängt er an zu riechen, ist es bereits zu spät. Denn Bakterien führen erst zu einer Geruchsbildung, wenn sie in grosser Dichte vorhanden sind. Milben hingegen machen sich erst dann unangenehm bemerkbar, wenn sie beim Hund zu Haut- oder Fellproblemen führen. Ihre Bekämpfung ist dann in vielen Fällen sehr langwierig und aufwändig - besser also, man steckt einfach die Bezüge in kürzeren Abständen in die Waschmaschine! Allergiker müssen die Bezüge des Hundebettes möglichst öfter reinigen, um eine Gefährdung der Gesundheit durch übermässig viele Milben zu vermeiden.
Der Bezug des Hundebettes ist trocknergeeignet? Umso besser! Denn im Wäschetrockner wird nicht nur die Feuchtigkeit entzogen. Zugleich entfernt er auch lästige Haare, welche sich im Gewebe verfangen haben.
Da Welpen, wie Menschenkinder auch, oft mehr Dreck machen als adulte Tiere, dürfen die Bezüge bei Liegestätten von jungen Hunden entsprechend öfter gewechselt werden.
Ein praktischer Tipp, um das lästige Ab- und Beziehen des oft recht sperrigen Inlays zu vermeiden und die Bezüge zu schonen: Eine Decke auf die Liegestätte zu legen und diese regelmäßig zu wechseln, erspart viel Arbeit und erleichtert die Hygiene.
Milde Reinigung statt Chemiebomben
Da Hunde eine empfindliche Haut haben und zudem hin und wieder mit der Zunge übers Bett lecken, zum Beispiel bei der Körperpflege, ist auf stark chemiehaltige Waschmittel zu verzichten. Auch Weichspüler sollte für die Textilien nicht verwendet werden, da ihr oft starker Geruch die sensible Hundenase stört und zu Hautreizungen führen kann. Spezielle Waschmittel gegen Pilze, Bakterien oder Ungeziefer dürfen möglichst nur zur Verwendung kommen, wenn sie wirklich notwendig sind. Wer einen besonders sensiblen Hund hat, kann die Decke oder den Bezug auch anschließend noch einmal mit klarem Wasser waschen, um die für den Hund reizenden Inhaltsstoffe solcher Reiniger auszuspülen. Moderne Waschmaschinen haben aber häufig bereits einen sehr guten Spülmechanismus, weshalb dieser Schritt nicht routinemässig notwendig ist.
Idealerweise greift man bei der Hundewäsche zu einem Waschmittel für sensible Haut oder nur mit Wasser. Oft reicht die Reinigungsleistung von purem Wasser aus, um leichte Verschmutzungen zu entfernen und Bakterien sowie Milben zu beseitigen. Voraussetzung dafür sind allerdings hohe Temperaturen. Mittlerweile gibt es aber auch Waschmittel, die frei von Duft- und Farbstoffen sind und bereits ab 30°C eine gute Reinigungswirkung erzielen.
Reinigung des Inlays
Viele moderne Hundebetten besitzen ein Inlay, das von Aufbau und Material an eine Matratze erinnert. Das dämpft den harten Boden ab und ermöglicht auch älteren oder kranken Hunden bequemes und schmerzfreies Liegen - für alle anderen Vierbeiner ist dies jedoch auch gemütlicher als ein hartes Körbchen oder eine blosse Decke.
Das Problem: In die Waschmaschine stecken kann man den inneren Teil des Hundebettes deswegen häufig nicht. Allerdings kann die Füllung in vielen Fällen mit einem Dampfreiniger bearbeitet werden. Das hat den Vorteil, dass nicht nur Hygiene und Sauberkeit gewährleistet werden. Zugleich werden dank der Hitze Milben und Keime restlos abgetötet. Es ist ausreichend, diese Behandlung alle ein bis drei Monate durchzuführen, da die Füllung durch den Bezug vor Verschmutzungen weitestgehend geschützt wird.
Nach der Reinigung muss das Innere des Bettes komplett trocken sein, bevor es wieder verwendet wird. Sonst drohen Schimmelbildung und ein modriger Geruch.
Wie lange hält ein Hundebett bei regelmäßiger Reinigung?
Das hängt immer von den verwendeten Materialien und deren Verarbeitung ab. Die Zeiträume können stark variieren, von wenigen Wochen oder Monaten bis hin zu Jahren. Neben der Qualität des Bettes beeinflussen aber auch das Wesen des Vierbeiners und die richtige Pflege die Lebensdauer. Bei kleineren Rissen können Bezug oder Inlay oft mit ein bisschen Geschick repariert werden - auf Leim und andere Chemikalien, die ausdünsten können, muss dabei aber bitte verzichtet werden. Besser ist die altmodische Schnellreparatur mit Nadel und Faden. Doch auch mit viel Sorgfalt und allfälligen Reparaturen hält ein Bett häufig nicht ein ganzes Hundeleben lang. Ein qualitativ hochwertiges Bett sollte man gerade bei schweren Hunden nach fünf bis sieben Jahren ersetzen, günstige Modelle noch früher. Zum einen ist das Füllmaterial oft durchgelegen und zum anderen sammeln sich auch bei regelmässigen Waschgängen dennoch Bakterien und Milben an - also ähnlich wie bei Matratzen für Menschen auch.