Schleppleinen im Hundetraining - Vorteile und Arten von Schleppleinen

Schleppleinen sind im Hundealltag nicht mehr wegzudenken. Besonders fürs Training, aber auch für einen gemütlichen Waldspaziergang sind sie das ideale Hilfsmittel. Erfahre hier, welche Vorteile Schleppleinen haben, wie man sie verwendet und welche Arten es gibt.

Was sind Schleppleinen

Eine Schleppleine ist eine lange Leine, die normalerweise zwischen 3 und 15 Metern lang ist. Schleppleinen sind in der Regel aus Nylon, Leder oder Biothane hergestellt. Im Gegensatz zu normalen Leinen, die in der Regel etwa 1 bis 2 Meter lang sind, gibt eine Schleppleine deinem Hund mehr Bewegungsfreiheit und ermöglicht es ihm, zu schnüffeln, herumzulaufen und zu erkunden, während er immer noch an der Leine ist.

Vorteile von Schleppleinen

Schleppleinen haben eine Reihe von Vorteilen für Zwei- und Vierbeiner. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

Bessere Kontrolle : Eine Schleppleine gibt dir mehr Kontrolle über deinen Hund, besonders wenn er noch nicht perfekt an der Leine geht oder in ungewohnten Situationen nervös ist.

Freiheit:  Schleppleinen ermöglichen es deinem Hund, sich frei zu bewegen, während er noch unter Ihrer Kontrolle ist. Dein Hund kann laufen, schnüffeln und erkunden, was seine mentale und physische Gesundheit verbessert.

Training: Schleppleinen können ein nützliches Trainingswerkzeug sein, insbesondere wenn du an der Grundausbildung deines Hundes arbeitest. Gerade für den Aufbau eines zuverlässigen Rückrufs ist die Schleppleine eines deiner wertvollsten Hilfsmittel, weil du stetig die Distanz zwischen dir und deinem Hund erweitern kannst. Auch für beliebte Hundesportarten wie Mantrailing gehören Schleppleinen zur Grundausrüstung. 

Sicherheit:  Schleppleinen sind auch eine sichere Option für Hunde, die nicht frei laufen können, z.B. in Gegenden mit starkem Verkehr, bei Leinenzwang oder im Wald, wenn dein Vierbeiner Jagdtrieb hat. Sie ist die ideale Alternative zu Flexi- oder Rollleinen, die sich nicht für alle Hunde eignen. 

Arten von Schleppleinen

Es gibt eine Vielzahl von Materialien, aus denen Schleppleinen hergestellt werden können, darunter Leder, Biothane und Kordel.

Leder ist ein traditionelles Material für Schleppleinen und hat den Vorteil, dass es eine direkte Verbindung zum Hund herstellt. Einige Hundebesitzer*innen bevorzugen Leder aufgrund seiner natürlichen Haptik und des klassischen Aussehens. Allerdings ist Leder nicht wasserfest und erfordert eine sorgfältige Pflege, um es in gutem Zustand zu halten.

Biothane ist ein synthetisches Material, das immer beliebter wird. Es ist einfach zu reinigen und saugt sich nicht mit Wasser voll, was es zu einer guten Wahl für Hunde macht, die bei jedem Wetter draussen sind. Biothane gibt es in verschiedenen Farben und ist auch sehr langlebig.

Kordel-Schleppleinen sind eine weitere Option, jedoch nur für kleine Hunde zu empfehlen. Bei schwereren Hunden, die plötzlich ziehen, kann es mit einer Schnur zu Verletzungen an der Hand kommen. Eine Kordel ist jedoch sehr leicht und eignet sich gut für kleine Hunde oder Welpen, die noch nicht viel Gewicht auf die Waage bringen.

Letztendlich hängt die Wahl des Materials für eine Schleppleine von deinen persönlichen Vorlieben und den Bedürfnissen des Hundes ab. Egal für welches Material du dich entscheidest, es ist wichtig, eine hochwertige Schleppleine zu wählen, die stark genug ist, um das Gewicht und den Zug der Fellnase zu tragen, und sicher befestigt ist, um Verletzungen zu vermeiden.

Wie man Schleppleinen im Training verwendet

Wenn du deinen Hund trainieren und den Rückruf aufbauen möchtest, kann eine Schleppleine ein wertvolles Werkzeug sein. Sie gibt deinem Hund mehr Freiheit und Flexibilität als eine normale Leine und ermöglicht es ihm, sich frei zu bewegen, während du immer noch die Kontrolle hast.

Beginne damit, deinen Hund an der Schleppleine im Haus oder im Garten zu trainieren und gib ihm Zeit, sich an das Gefühl der Leine zu gewöhnen. Sobald dein Hund sich an die Schleppleine gewöhnt hat, kannst du mit dem Training im Freien beginnen.

Das Handling einer Schleppleine kann anfangs etwas schwierig sein, aber mit ein wenig Übung und Geduld wirst du schnell lernen, wie du sie richtig einsetzen kannst.

Eine wichtige Regel beim Handling von Schleppleinen ist, dass sie nur in Verbindung mit einem  Geschirr verwendet werden sollten. Wenn du eine Schleppleine an einem Halsband befestigst, kann das zu Verletzungen und Schmerzen führen, insbesondere wenn dein Hund plötzlich zieht oder an der Leine ruckelt.

Es ist auch wichtig, dass die Schleppleine weder gespannt sein noch auf dem Boden schleifen sollte. Wenn sie unter Zug ist, kann sie deinem Hund Schmerzen verursachen und ihn in eine unangenehme Position zwingen, ausserdem ist es auch für die Hundeführer*in sehr unangenehm. Wenn die Leine auf dem Boden schleift, kann sie sich verfangen und deinen Hund verletzen oder ihn sogar in Gefahr bringen.

Eine gute Technik beim Handling von Schleppleinen ist, die Leine leicht in der Hand zu halten und nur sanft zu lenken. Wenn dein Hund zu ziehen beginnt oder eine andere Richtung einschlagen möchte, gibst du ihm sanft ein Zeichen, in welche Richtung er gehen soll. Wenn dein Hund daraufhin folgt, belohne ihn mit einem Leckerli oder einem mündlichen Lob.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass das Handling von Schleppleinen Übung erfordert. Je mehr du trainierst und desto mehr Erfahrung du sammelst, desto besser wirst du darin, die Schleppleine zu handhaben und deinen Hund zu führen. Übung macht den Meister, und mit der Zeit wirst du lernen, wie du die Schleppleine sicher und effektiv einsetzen kannst, um deinem Hund Freiheit zu geben, während du immer noch die Kontrolle hast.

Fazit 

Schleppleinen können eine tolle Alternative zu klassischen Leinen sein, vor allem beim Training oder in Situationen, in denen eine Leinenpflicht besteht. Die Wahl des Materials und der Länge hängt dabei von deinen individuellen Anforderungen ab. Doch mit etwas Übung und dem richtigen Handling kann eine Schleppleine ein großer Gewinn für Mensch und Hund sein.