Essensreste für Hunde - sinnvolle Verwertung oder gefährlich für die Verdauung?
Die Festtage stehen vor der Tür! Zu Weihnachten und anderen festlichen Gelegenheiten fallen oft sehr viele hochwertige Essensreste an. Ist ein Hund im Haus, stellt sich die Frage, ob diese übrig gebliebenen Leckereien ein geeignetes Hundefutter sind oder nicht.
Wir sagen – es kommt darauf an! Viele Reste können an den Hund weiter verfüttert werden, jedoch nicht alle.
Essensreste für den Hund, ist das gut oder nicht?
In den USA ist es ganz normal, sich nach einem Essen im Restaurant die Reste in den „Doggybag“ packen zu lassen.
Nicht immer bekommen dann tatsächlich die „Doggies“ diese Reste, oft ist der Doggybag nämlich der elegante Weg, sich ohne Peinlichkeit Reste einpacken zu lassen und die Zweibeiner verzehren diese dann zu Hause.
Sicher ist diese Art der Verwertung – egal ob Zwei- oder Vierbeiner sie nachher noch essen– ein guter Weg, mit Essen achtsam umzugehen und es nicht einfach wegzuwerfen.
Ganz ähnlich ist es auch beim heimischen Festessen. Nach Grillpartys, Familienessen und in der Weihnachtszeit fallen erfahrungsgemäss viele Reste an:
- Reste von Braten, Schnitzel, Grillfleisch usw.
- Aufläufe
- Gemüsereste, Kartoffelbeilagen
- Reste an rohem Fleisch, Knochen oder Innereien
- Saucen
- Süssspeisen
Einige dieser Lebensmittel können an den vierbeinigen Liebling verfüttert werden. Grundsätzlich kommt es auf die Art der Speise und die Menge an. Das Tier sollte natürlich nicht als reiner „Müllschlucker“ fungieren und trotzdem noch sein gewohntes Hundefutter bekommen.
Essensreste für den Hund: die Menge macht das Gift
Bekommt der Hund ab und zu nach einem Essen die Reste, ist das absolut vertretbar. Muss sich das Tier dagegen vollständig oder zu einem grossen Teil von menschlichen Essensresten ernähren, wäre das heutzutage kaum noch tiergerecht.
Hochwertige Fertigfuttermittel haben meist eine perfekt auf die Bedürfnisse abgestimmte Komposition von Mineralien und ein ausgewogenes Verhältnis von Proteinen und Kohlenhydraten. Ausserdem enthalten sie keine Würzmittel, die für Hunde nicht immer ganz leicht zu verstoffwechseln sind.
Tatsächlich fing die Freundschaft zwischen Hund/Wolf und Mensch sehr wahrscheinlich genau so an: Die Wölfe folgten den Menschen, weil sie gelernt hatten, dass die Zweibeiner Fleischreste und Knochen zurückliessen.
Dass Hunde Essensreste von uns bekommen, ist also so eine viele Jahrtausende alte Tradition. Nur hat sich unsere Art der Ernährung inzwischen stark verändert und darauf müssen wir bei der Frage „Dürfen Hunde Essensreste von Menschen haben?“ jederzeit Rücksicht nehmen.
Was dürfen Hunde fressen und was nicht
Hunde sind von Natur aus Fleischfresser und nehmen kleinere Mengen an Früchten, Kohlenhydraten oder Kräutern auf, sind also wie der Mensch Omnivoren.
Heute sind die Vierbeiner durch industriell hergestelltes Hundefutter auch an grössere Mengen Kohlenhydrate gewöhnt – doch nicht jedem Hundemagen bekommen diese. Halter von Allergikern oder Tieren mit Verdauungsstörungen müssen bei der Fütterung vorsichtig sein. Unbekanntes und Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Nudeln und Reis sollten nur in kleinen Mengen gegeben werden.
Gesunde Vierbeiner können leicht 2 bis 3 Mal pro Woche Nudeln, Reis oder Kartoffeln ergänzend zum Hundefutter bekommen. Allerdings sollten an den Speiseresten keine grösseren Mengen an salzigen, fettigen oder sogar scharfen Saucen haften.
Fleisch, das übriggeblieben ist, ist ein gutes Hundefutter, wenn
- es nicht verbrannt (nach dem Grillieren) ist.
- keine scharfen Saucen, zu viel Salz oder Marinade daran ist.
- Keine gefährlichen Knochen darin sind. Besonders gefährlich sind Hühnerknochen, aber auch andere gekochte Knochen können splittern. Besser in diesem Falle ist Fleisch in noch rohem Zustand, sofern es noch frisch ist
Fleisch, das eingelegt, gewürzt oder stark gesalzen wurde, kann mit Wasser abgespült werden, bevor es in den Hundenapf wandert.
Fleischreste können dem Hund jederzeit gegeben werden. Allerdings sollten Hundehalter bei der Restefütterung immer darauf achten, wie ihr Liebling reagiert. Zeigen sich Durchfall, Blähungen oder übergibt sich das Tier sogar, sollte man keine Reste mehr verfüttern.
Bleiben bei der Zubereitung von Fleisch Reste wie fettige Bereiche, Häute, Knochen, Innereien und Ähnliches übrig, kann der Hund dies ebenfalls bekommen. Insbesondere bei Tieren, die zu Übergewicht neigen, sollten sich Gaben von Fett und Tierhäuten in Grenzen halten.
Da Knochen den Kot hart werden lässt, sollte man die Mengen klein halten, gleiches gilt bei der sehr nährstoffreichen Leber.
Essensreste und Hund: Was ist verboten?
Es gibt einige Speisen, die für uns Menschen bekömmlich, für Hunde aber wenig empfehlenswert oder sogar giftig sind:
- scharfe Würzmittel
- Zwiebeln und Knoblauch (giftig!)
- Süssspeisen und speziell Schokolade (für Hunde giftig!)
- Kekse und Gebäck
- Lebensmittel, die mit Süssungsmitteln hergestellt wurden (giftig!)
- Knochen von Hühnchen
- Gräten von Fischen
- Weintrauben und Rosinen (giftig!)
- Avocados (giftig!)
- alkoholhaltige Lebensmittel (giftig, auch in Saucen versteckt!)
- Kaffee und Tee
Auch auf die Gabe von übriggebliebenen Salaten sollte verzichtet werden. Die Vierbeiner können diese aufgrund sahniger oder joghurthaltiger Dressings interessant finden. Allerdings sind Blattsalat und Dressings mit scharfem Essig und ähnlichem keine geeignete Hundekost. Dasselbe gilt für Kartoffelsalat, der meistens so stark von Würzmitteln durchzogen ist, dass sich auch Abwaschen keine hundegerechte Nahrung ergibt.
Fazit
Essensreste für Hunde müssen kein Tabuthema sein. Viele der übriggebliebenen Speisen können von den Tieren sehr gut verzehrt werden. Allerdings müssen Hundefreunde immer ein Auge auf ihren Liebling haben und beobachten, ob Gaben unbekannter oder neuer Speisen dem Tier auch wirklich bekommen. Generell sollten Reste in Massen verfüttert werden. Weiterhin sollten Hundehalter jederzeit und ohne Ausnahme an die Liste der No-Go-Speisen halten. Schon kleinste Mengen von Süssungsmitteln, Schokolade und anderen Lebensmitteln können für die Tiere giftig sein.