Darmgesundheit beim Hund
Darmgesundheit ist nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Hunde sehr wichtig: Nur wenn seine Darmflora gesund ist, funktioniert die Verdauung des Vierbeiners reibungslos. Weiterhin unterstützt ihn eine intakte Darmflora beim Verdauen von Futter und dem Verarbeiten von Nährstoffen. Der Organismus kann so leichter Stoffwechselgifte abbauen und gleichzeitig Unverträglichkeiten sowie Allergien vorbeugen. Nicht zuletzt ist ein gesunder Darm selbständig dazu in der Lage, potenzielle Krankheitserreger direkt aus dem Körper auszuscheiden.
Der Darm eines Hundes - die wichtigsten Aufgaben
Für die Gesundheit von Hunden spielt der Darm eine besonders wichtige Rolle - denn dort spielt sich die Verdauung der Nahrung ab. Während im Dünndarm die wichtigsten Nährstoffe durch Enzymspaltung in feinste Bausteine aufgeteilt werden, damit der Körper sie optimal verarbeiten kann, verwertet der Dickdarm Vitamine und Mineralstoffe für das nachfolgende Ausscheiden der Nahrung. Allerdings spielt der Hundedarm nicht nur für den Stoffwechsel eine wichtige Rolle, denn auch die meisten Erkrankungen und sonstigen Beschwerden entstehen in diesem Teil des Körpers. Ist die Darmflora des Hundes gesund, kann sie Parasiten und andere Krankheitserreger problemlos selbstständig abwehren. Rund 400 unterschiedliche Arten von Bakterien leben in der Darmflora eines Hundes. Gerät die Damflora jedoch aus ihrem Gleichgewicht, kann die Immunfunktion nicht mehr vollständig erhalten werden und die Gefahr von Erkrankungen steigt. Ein gesunder Darm ist somit Basis für eine gute Gesundheit.
Das Mikrobiom - was ist das genau?
Das Mikrobiom des Darms bezeichnet grundlegend die Gesamtheit sämtlicher auf natürliche Weise vorkommender Mikroorganismen, welche Lebewesen besiedeln. Dazu zählen unter anderem auch die beim Hund über 400 Bakterienstämme im Darm, aber auch Viren, Einzeller, Pilze, Bakterien und Ähnliches. Sie befinden sich sowohl auf den Schleimhäuten als auch auf der Haut und erfüllen wichtige Funktionen in einem Organismus. So übernimmt das Mikrobiom im Darm zum Beispiel die Aufgabe, das Immunsystem zu stärken und es vor Infekten zu schützen. Es steht damit in direktem Zusammenhang mit der Lebenserwartung des Vierbeiners. Dementsprechend wichtig ist es für Hundebesitzer also, darauf zu achten, dass die Darmflora ihres Lieblings gesund bleibt.
Die wichtigsten Darmbakterien für Hunde
Auf der Darmschleimhaut von Hunden leben Millionen „gutartiger“ Bakterien, die zusammen das Darm-Mikrobiom darstellen. Zu den wichtigsten Bakterienarten gehören dabei vor allem die Enterokokken, die Bifido- und Lactobazillen sowie auch Escherichia coli. Sie alle haben die Aufgabe, das Immunsystem des Tieres intakt zu halten, sorgen für eine reibungslose Verduung und wehren gleichzeitig auch potenzielle Krankheitserreger ab.
Bei den Enterokokken handelt es sich um Milchsäurebakterien, welche wichtige Funktionen bei der Verdauung, der Immunabwehr und der Darmreinigung übernehmen. Gleichzeitig koordinieren sie auch den Aufbau von lebenswichtigen Nährstoffen.
Laktobakterien sind ebenfalls Milchsäurebakterien, welche jedoch in erster Linie Krankheitserreger beseitigen und die Verdauung im Darm fördern. Escherichia coli sind - wie der Name bereits vermuten lässt - Kolibakterien. Die wichtigste Aufgabe dieser Bakterien ist es, Eiweiße und Kohlenhydrate im Darm vollständig zu zersetzen sowie den Nährstoffhaushalt beim Hund zu regulieren. Bifidobakterien stellen Immunzellen und Antikörper her. Sie wehren Krankheitserreger ab und stellen wichtige Nährstoffe, wie zum Beispiel Folsäure, im Organismus her.
Zwischen dem Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme und der Ausscheidung liegt beim Hund normalerweise eine Zeitspanne zwischen 24 und 36 Stunden. Im Durchschnitt nimmt es zwischen zwei und acht Stunden in Anspruch, bis eingenommene Nahrung vollständig im Magen verarbeitet ist. Dann verbleibt sie für rund zwei Stunden im Dünndarm und gelangt danach für weitere 18 bis 24 Stunden in den Dickdarm. Je nach Art des Futters, dessen Verdaulichkeit und der Menge kann die Ausscheidung schneller oder langsamer vonstattengehen. Verändert der Hund auf einmal sein Verhalten und die Häufigkeit beim Stuhl absetzen, kann dies ein Indiz dafür sein, dass die Darmflora gestört ist.
Die Darmflora und das Futter - wichtige Zusammenhänge für die Gesundheit des Hundes
Grundsätzlich gilt: Alles, was Hunde zu sich nehmen, beeinflusst seine Darmgesundheit in gewisser Hinsicht. Eine darmfördernde Ernährung ist für Hunde also besonders wichtig. Hundebesitzer sollten darauf achten, dass das Futter für ihren Vierbeiner gut verdaulich ist und der Dünndarm die wichtigsten Nährstoffe problemlos aufspalten kann. Schwer verdauliches Futter belastet sowohl den Körper als auch die Darmflora. Auch problematisch kann eine eher einseitige Ernährung sein, durch die nur gewisse Bakterienstämme gefördert werden. Dies kann eine Instabilität des Mikrobioms begünstigen und die Verdauung erschweren. Auch die Menge des Futters hat Einfluss auf die Darmgesundheit bei Hunden. Ist die Ernährung zu kohlenhydratelastig, nimmt das Tier schneller zu. Mit Übergewicht steigt auch die Empfindlichkeit des Darmtrakts. Daher ist es wichtig, als Hundebesitzer auf eine möglichst ausgewogene Ernährung zu achten, die alle wichtigen Nährstoffe enthält, aber dennoch leicht zu verdauen ist.
Die richtige Ernährung zur Förderung der Darmflora beim Hund
Generell ist es wichtig, als Hundebesitzer stets darauf zu achten, dass der eigene Hund qualitativ hochwertiges Futter erhält. Da der Anteil an Flüssigkeit höher ist, ist Nassfutter oder Barf allgemein eine bessere Wahl als Trockenfutter. Alternativ kann dem Trockenfutter auch etwas Wasser beigemischt werden. Hauptbestandteil sollten verwertbare Proteine sein. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Ernährung reich an Ballaststoffen ist, welche die Verdauung begünstigen und viele Mineralien sowie Nährstoffe enthalten. Insbesondere Obst und Gemüse sind hier wichtig. In keinem Fall sollte minderwertige Nahrung gefüttert werden, in der genetisch veränderte Zusatzstoffe enthalten sind. Auch Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Salz und Zucker sind für die Ernährung keine gute Wahl. Wenn möglich, sollte das Futter frei von Weizenprodukten sein, da Gluten den Darm zusätzlich belasten, die Verdauung behindern und gleichzeitig auch Entzündungen in der Darmflora begünstigen können. Leidet der Hund hin und wieder an Darmproblemen, empfiehlt es sich, ihm ab und zu etwas probiotischen Joghurt mit wertvollen Bakterien in das Futter zu mischen. Auch Kokos- oder Leinöl in der Ernährung können die Verdauung wieder in Schwung bringen.